Kommentar von Timo von Choltitz,
Sohn von General Dietrich von Choltitz,

zu folgenden Büchern

und dem ZDF-TV-Beitrag „Die Wehrmacht – Eine Bilanz“, fortlaufend an fünf Dienstagen gesendet, erstmals am 13. November 2007.

Der deutsche Autor Professor Sönke Neitzel hat aus Quellen des Britischen Geheimdienstes (Kopien von Abschriften der Abhörprotokolle) ein Bild von deutschen Generälen im 2. Weltkrieg gezeichnet, das - zumindest in Teilen - auf eine Fälschung hinweist.

Professor Sönke Neitzel beruft sich auf Kopien von Abschriften von Tonaufnahmen, die nicht mehr existieren, da sie auf Platten aufgenommen wurden, die später mit anderen Aufnahmen überspielt und dann vernichtet worden sind. Tonaufnahmen wären einigermaßen glaubwürdig, nicht aber Kopien von Abschriften.

Auf jeden Fall: Das „Judenvernichtungs-Geständnisses“ des Kommandierenden Generals der Infanterie und Wehrmachtsbefehlshabers von Groß-Paris, Dietrich von Choltitz, ist aller Wahrscheinlichkeit eine Fälschung. Das ominöse „Geständnis“, das von jedermann im britischen Nationalarchiv in London (National Archive, Kew/Richmond) einsehbar ist, wurde in keiner Weise bewiesen.

Bundesministerium der Verteidigung: Im Militärgeschichtlichen Forschungsamt (MGFA) in Potsdam und in der Außenstelle Ludwigsburg liegen keine Erkenntnisse über die Beteiligung von Dietrich von Choltitz an der Ermordung von Juden während des Zweiten Weltkrieges vor.

Plattenaufnahmen wurden weder von Prof. Sönke Neitzel noch von Prof. Guido Knopp ausgewertet. Zur Verfügung standen auch nicht die Originalversion der Abschriften.

Ausgewertet wurden ausschließlich die recht schlecht zu lesenden Fotokopien der Abschriften der Abhörprotokolle.

Diese wurden getippt auf einer „IMPERIAL-Standardschreibmaschne“ mit englischer Tastatur, die mit Elite-Schrifttypen „Gordon Webb“ ausgerüstet war und über einen Wagenschritt von 2,12 mm verfügte. Die Fotokopien sämtlicher Protokollseiten weisen eine übereinstimmende Papierqualität mit einem Wasserzeichen „S O SEMI – ABSORBENT“ auf. Derartige Papiere wurden seit 1924 von einer Papierfabrik in Großbritannien hergestellt, so Bernhard Haas, Schriftsachverständiger des Landeskriminalamtes, Stuttgart.

Interessant ist, dass im Buch „Die Wehrmacht – Eine Bilanz“ (erschienen im Jahre 2007, rund 2 Jahre nach dem Erscheinen des Buches „Abgehört“ von Prof. Sönke Neitzel) der Autor Prof. Guido Knopp das „Judenerschießungs-Geständnis“ nicht publizierte.

Ob die Abschrift-Kopien mit der Originalversion übereinstimmen, mag dahin gestellt sein …

Als juristische Beweise zählen selbst Original-Abhör-Protokolle nicht, weder in England, noch in Deutschland oder sonst wo …!

Doch waren in jedem Zimmer Abhörvorrichtungen eingebaut.“
Außerdem: General Dietrich von Choltitz wusste, dass Abhöranlagen eingebaut waren. Dies ist in seinem Buch „Soldat unter Soldaten“, erschienen 1951, auf Seite 276, drittletzte Zeile, zu lesen.

Er schrieb das Buch in den Jahren 1949 bis 1951. Ob er dies bereits während der Zeit im Trent Park 1944/45 wusste, kann nicht mehr geklärt werden. Es ist jedoch anzunehmen, dass die gefangenen Generäle und Offiziere dieser Zeit schon wussten, was ihnen vom Feind drohen könnte.

Hätte General Dietrich von Choltitz Judenerschießungen angeordnet, wäre er niemals auf die Idee gekommen, diese schreckliche Tat auch noch in die Abhörmikrophone der Engländer zu diktieren!

Die Echtheit der Abhör-Protokolle wird angezweifelt
Es ergeben sich massive Zweifel an der Echtheit der kopierten Abschriften, die keinen Beweiswert haben. Ein einziger zusammenhangloser Satz, worin der in Gefangenschaft befindliche General Dietrich von Choltitz ausgerechnet am Tage seiner Einlieferung in den Trent-Park (am 29. August 1944) „seine Verantwortung an Judenerschießungen zugibt“, steht auf einer Schreibmaschinenseite, welche auch nur die vielfach kopierte Kopie einer Abschrift darstellt.

Übrigens: Die letzte Recherche von Timo von Choltitz, Sohn von General Dietrich von Choltitz, und Bernhard Haas, Schriftsachverständiger beim Landeskriminalamt (LKA), Stuttgart, am Dienstag, 29. Januar 2008, gegen 15.30 Uhr, ergaben, dass das Datum „29. August 1944“ des vermeintlichen Geständnisses im Buch „Abgehört“ von Prof. Sönke Neitzel, nicht zutrifft. In den Trent Park Abhör-Protokollen werden der 8. und 9. September 1944 genannt. Es stimmt eben so vieles nicht … !

Neid auf den „Retter von Paris“
Klar: General Dietrich von Choltitz war im 1. Weltkrieg an der Somme in Flandern ein junger hoch dekorierter Leutnant. 30 Jahre danach ein Kommandierender General der Infanterie, der u. a. Regimenter, Divisionen und Armee-Korps (Luftlande-, Infanterie- und Panzertruppen) in Polen, Holland, Russland, Italien sowie sieben Divisionen in der Normandie in Frankreich kommandierte und sich vor allem 1944 als Wehrmachtsbefehlshaber von Groß-Paris große Verdienste um die Bewahrung von Paris erworben hatte.

Somit wurde der im November 1966 verstorbene General Dietrich von Choltitz auch zu Recht zu seinen Lebzeiten wie auch danach in zahlreichen Filmen, TV-Beiträgen, Büchern, Artikeln und Erwähnungen geehrt (u. a. im Internet s. www.choltitz.de).

Enge Kontakte zu Palombini und Goerdeler
General Dietrich von Choltitz unterhielt Verbindungen z. B. zu Kraft Freiherr von Palombini, dem Mann seiner Cousine Melitta von Carlowitz, der mehrfach von den Nazis im Berliner Gefängnis von Moabit eingekerkert wurde. Im Hause des Freiherrn Palombini fanden mehrere Treffen statt, an denen außer General Dietrich von Choltitz auch Carl Friedrich Goerdeler, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, der Kopf des zivilen Widerstandes, teilgenommen haben.

Augenmaß in Rotterdam …
Schon bei der Eroberung von Rotterdam im Jahre 1940 bewies der damalige Kommandeur des III. Batallions des Luftlanderegiments 16, Oberstleutnant Dietrich von Choltitz, Augenmaß. Er bezweckte die Verhinderung der Bombardierung von Rotterdam, was leider misslang. Zu lesen im Internet unter www.geschichtsthemen.de.

Erklärter Gegner Adolf Hitlers
General Dietrich von Choltitz war spätestens 1942 ein erklärter Gegner Adolf Hitlers und seiner Schergen. Er wusste längst, dass der Krieg verloren und Hitler ein Verbrecher war. Dies geht aus dem Zeitungsbericht „Erinnerungen an einen General“ von Hugo Hartung hervor (zu lesen in der Homepage www.choltitz.de).

Kommissarbefehl wurde nicht befolgt
General Dietrich von Choltitz war einer der ganz wenigen deutschen Kommandeure im 2. Weltkrieg, der seinen Offizieren und Soldaten strikt untersagte, den Führerbefehl zur sofortigen Vernichtung der gefangenen russischen Kommissare durchzuführen.

Humanitäre Behandlung russischer Gefangener
Heinz Zwiebler ehemals Oberleutnant im IR 16 und Stabsoffizier in einem Artikel in "Oldenburgische Infanterie"- Mai - Aug. 1998 - Erscheinungsort Oldenburg - Nr. 46:

"Ebenso konsequent, wie Oberst von Choltitz bei der Eroberung von Sewastopol die Ausführung des Kommissarbefehls (zur Liquidierung der Sowjet-Kommissare nach Gefangenschaft) in seinem Regiment untersagte, befahl er eine humane Behandlung der verwundeten und gefangenen russischen Soldaten".

(S. auch Geschichte der 22. Infanterie-Division von Friedrich-August von Metzsch, Seite 18).

"Seine Fürsorge und vielfältigen Bemühungen um das Wohlergehen des einfachen Soldaten an der Front" - so Heinz Zwiebler - "sind als besondere Charaktereigenschaften unseres Regiments-Kommandeurs hervorzuheben. Er scheute auch nicht, bei Überforderung der Truppe seine warnende Stimme gegenüber höheren Kommando-Stellen (Korps, Armee) zu erheben".

(S. auch Geschichte der 22. Infanterie-Division von Friedrich-August von Metzsch, Seite 32).

Zitat von Heinz Zwiebler: "Der Trinkspruch im Offizierskorps des Infanterieregiments 16 unter der Führung von Oberst von Choltitz galt nicht zuerst dem Führer, sondern den Frauen und Müttern in der Heimat, die täglich um ihre Männer, Väter und Söhne an der Front bangten."

Und da schoss es…
Hierzu ein Zitat von General Dietrich von Choltitz, im Neitzel-Buch auf Seite 294: „Ich kam an einem Tag nach dem Fall von Sewastopol - als ich da also nach Berlin geschafft worden war, flog ich zurück mit dem Chef des Stabes. Da kam der Kommandant des Flugplatzes auf mich zu - und da schoss es. Was, sagte ich, macht ihr etwa eine Übung?“ Da sagte er: „Um Gottes Willen, ich darf ja nicht reden. Hier werden seit Tagen Juden erschossen!“

Im TV-Beitrag „Die Wehrmacht - Eine Bilanz“ wohnte General von Choltitz den Erschießungen bei.

Die Herren Professoren Sönke Neitzel und Guide Knopp waren 1942 auf der Krim ja wohl persönlich anwesend … Diese publizierte Lüge soll als zusätzlicher Beweis für das „Judenvernichtungs-Geständnis“ dienen.

Buchhinweis aus „Die verdammte Pflicht“ von Alexander von Stahlberg
Erwähnung der Aussagen des damaligen Generalmajors Dietrich von Choltitz beim Besuch Adolf Hitlers am 16. Februar 1943 bei Generalfeldmarschall Erich von Manstein, Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Don, in seinem Hauptquartier in Saporoshje (am Dnjepr). Zeitzeuge Alexander Stahlberg, damals Adjutant des Feldmarschalls, berichtet in seinem Buch "Die verdammte Pflicht" auf den Seiten 294/295/296 darüber. Diese umschreiben die typische Haltung des Generals Dietrich von Choltitz seinem „Führer“ gegenüber.

Hier die auf den Seiten 294, 295 und 296 stehenden Passagen aus dem Buch „Die verdammte Pflicht“ von Alexander von Stahlberg:

Feil und ich standen am Fenster und sahen, dass unten noch immer Kisten in das Haus getragen wurden, als sich hinter uns die Tür öffnete. Ein vom Wuchs etwas rundlicher General trat ein. „Mein Name ist Choltitz“, begann er und bat mich um seine Anmeldung beim Feldmarschall. Er sei auf dem Wege einer Übernahme eines neuen Kommandos. Als ich Anstalten machten, zu Manstein hinüberzugehen, hielt er mich an. Er habe genügend Zeit und würde sich gerne vorab mit uns beiden unterhalten.

Sagen Sie mal, meine Herren, warum sind Sie denn hier so aufgeregt?“ begann er. Ich erwiderte, Feil uns ich seinen doch nicht aufgeregt. „Nein, Sie beide meine ich nicht. Aber das ganze Haus ist aufgeregt. Was ist denn hier los?“ Da ich nicht wusste, wessen Geistes Kind ich vor mir hatte, spielte ich den Naiven und behauptete, dass ich bis zur Stunde von Aufregung hier im Hause nichts bemerkt hätte. „Na hören Sie mal! Was soll den hier die SS im Hause? Ober bitte sagen Sie mir, ob ich mich im Hause geirrt habe. Dies ist doch das Oberkommando der Heeresgruppe Süd (aus „Don“ war nun „Süd“ geworden), oder -?“ „Ohne Zweifel, Herr General“, antwortete ich, „und hier nebenan sitzt der Oberbefehlshaber.“ „Dann müssen Sie mit bitte erklären“, fuhr Choltitz fort – und jetzt klang etwas von Metall in seiner Stimme-, „warum der General Choltitz auf dem Wege zu seinem Oberbefehlshaber soeben von der SS aufgefordert worden ist, seinen Ausweis vorzuzeigen.“

Ich war erschrocken und bat um sein Einverständnis, dies unverzüglich dem Feldmarschall zu melden, denn dies sein neu für uns. “Lassen Sie das, ich werde es ihm selbst sagen“, erwiderte Choltitz. „Ich bin im übrigen nicht der einzige Soldat, der hier von der SS kontrolliert wird. Sie sind mit aber immer noch die Antwort schuldig, warum hier im Hause so viel Aufregung ist.“ Ich sagte, dass sei wahrscheinlich die Anwesenheit des Führers, der hier und da einige Nervosität ausgelöst habe. „Dachte ich’s mir doch!“ entfuhr es Choltitz, „ich habe auch so etwas gehört. Ist das also wirklich wahr. Sagen Sie mir doch – wie war doch Ihr Name – sagen Sie mir doch, Stahlberg, wo ist denn der Führer?“ Ich erwiderte, dass sich der Führer jetzt vermutlich genau über uns befindet, denn über diesem Zimmer sei des Führers Arbeitszimmer.

Nun war für Dietrich von Choltitz wohl der Augenblick gekommen, seine Begabung für eine Art Hofnarren spielen zu lassen: „Welch ein erhebendes Gefühl!“ rief er. „Der Führer genau über dem General Choltitz – unglaublich!“ Dann fragte er mich, ob ich den Führer schon „von Mann zu Mann“ gesehen hätte. Als ich bejahte, meinte er: „Ich nicht. Bitte helfen Sie mir, ihn zu treffen. Man hört immer wieder, dass er so strahlend blaue Augen habe und dass es so herrlich sei, in diese Augen zu sehen!“ Als ich solche Art von „Hilfestellung“ mit möglichst ungerührtem Gesicht als ziemlich aussichtslos bezeichnete, stand er plötzlich am Fenster und meinte, er hätte eine Idee: Ob ich wüsste, wann der Führer spazieren gehe. Ich sagte, ich hätte keine Ahnung und könnte es mir auch kaum vorstellen, dass der Führer hier in Saporoshje spazieren gehen würde. Choltitz fand jedoch immer mehr Spaß an seiner Narrenrolle: „Sehen Sie den Sockel da unten?“ Das war ein weißer Sockel, wie er in Russland in jeder Ortschaft vor den Dienstgebäuden stand, auf ihm eine aus Gips gefertigte Büste Lenins. Wo deutsche Truppen erschienen, wurden diese Sockel sogleich ihrer Lenin-Büste entledigt, so auch hier. „Wissen Sie, Stahlberg., die Natur hat mich leider benachteiligt und mir einen kleinen Körperwuchs gegeben. Ich bitte Sie deshalb, mich rechtzeitig wissen zu lassen, wann der Führer hier das Haus verlässt. Sie erfahren das bestimmt so rechtzeitig, dass mir die Gelegenheit bleibt, den leeren Sockel zu erklimmen, ehe der Führer aus dem Hause tritt. Dort oben will ich stehen, wenn der Führer kommt. Dort kann er den Choltitz nicht übersehen!“

Ich parierte noch einmal und sagte, es gelte meines Erachtens zuvor zwei Voraussetzungen zu erfüllen. Erstens müsse man eine Leiter haben, denn der Sockel sei doch wohl zu hoch, um ihn einfach zu ersteigen, und zweitens müsse man dort oben schwindelfrei sein. Da sah er mich fröhlich an und sagte: “Die Leiter sollte man wohl finden, doch schwindelfrei sei ich leider ganz und gar nicht.“ Damit gab er mir einen freundlichen Schlag auf die Schulter und meinte, nun könne ich ihn beim Feldmarschall anmelden. Eine unvergessliche Begegnung mit einem unvergesslichen Mann.*

* General von Choltitz erhielt als deutscher Stadtkommandant von Paris am 23. August 1944 von Hitler den Befehl, die Stadt vor Eintreffen der Alliierten in einen Trümmerhaufen zu verwandeln. Er übergab Paris unzerstört.

"Der Geist von Saporoshje" – ein überliefertes Gespräch von Generalfeldmarschall Erich von Manstein mit Generalmajor Dietrich von Choltitz am 16. Februar 1942 aus "Der Spiegel", Nr. 14, Seite 12, vom 2. April 1962.

Ich habe den Feldmarschall von Manstein gefragt, ob er an der Aktion gegen Hitler teilnehmen würde. Manstein sitzt in einem Sessel und liest in der Bibel. Schnell, fast verlegen, legt er sie zur Seite und deckt sie mit Papieren zu.“

Dann wendet er sich mir zu: Die feindliche Uebermacht, gegen die ich seit Jahren zu kämpfen habe, hat sich von 1:3 auf 1:20 gesteigert. Angesichts dessen ist der Gedanke lächerlich, einfach ins Führerhauptquartier fahren zu wollen, um Hitler umzubringen, während vor mir Millionen von Russen zum Sprunge bereitstehen, in Deutschland einzubrechen.“

An der Spitze einer Heeresgruppe bin ich dem deutschen Volke verantwortlich und kann als Armeeführer keine Minute daran denken, gewaltsam eine Aenderung in der Führung vorzunehmen.“

Warum sollte General Dietrich von Choltitz etwa in dieser Zeit, als er dieses Gespräch mit Generalfeldmarschall Erich von Manstein führte, grausame Judenerschießungen vorgenommen haben?

General Dietrich von Choltitz wurde außerdem nach dem Krieg niemals von der US-Armee oder anderen entnazifiziert, weil es nichts zu entnazifizieren gab.

Kein Echo seitens der gefangenen Generäle
Merkwürdig ist die Tatsache, dass das „Choltitz-Geständnis“ im Trent-Park überhaupt keine weiteren Fragen oder Vorwürfe seitens der gefangenen Generäle aufwarf, obwohl er diese teilweise mit Verbrechens-Vorwürfen konfrontierte!

Ein weiterer Beweis, der auf eine Fälschung des „Geständnisses“ hinweist!  

Bestens informiert über die Verschwörung gegen Hitler
Darüber hinaus verfügte General Dietrich von Choltitz - wie selbst im Neitzel-Buch zu lesen ist - Verbindungen zum Kreis des Widerstandes, der am 20. Juli 1944 - nach dem missglückten Stauffenberg-Attentat auf Hitler - zusammenbrach.

Trümmerfeldbefehl wurde nicht ausgeführt
Die logische Folge seiner Ablehnung gegenüber Hitler und den Nazis: Der Kommandierende General der Infanterie und Wehrmachtsbefehlshaber von Groß-Paris, Dietrich von Choltitz, unterlief und sabotierte aktiv im August 1944 die mehrfachen Führerbefehle zur Vernichtung der Millionenstadt Paris!

Der Trümmerfeldbefehl von Adolf Hitler wurde vielfach veröffentlicht, auch im Weltbestseller „Brennt Paris“ von Larry Collins und Dominique Lapierre auf Seite 1 oder in der Choltitz-Homepage „www.choltitz.de“. Deshalb wurde und wird General Dietrich von Choltitz als „Retter von Paris“ bezeichnet.

General Dietrich von Choltitz verübte aus Sicht der Hitler-Schergen vielfach "Hochverrat"
Verpflegung der Pariser Bevölkerung mit rund 10 Millionen Tagesrationen aus Lagerbeständen der Wehrmacht. Ziel: Vermeidung von Hunger und Aufständen in der Stadt

Freilassung von 4213 politischen Gefangenen. Ziel: Bewahrung der Ruhe in Paris - Kooperation mit dem "Feind"

Transport von rund 30 000 deutschen Wehrmachtshelferinnen und Polizisten in die Heimat. Ziel: Verhinderung der Gefangenschaft, die zwangsläufig drohte

Kontaktaufnahme mit der französischen Widerstandsbewegung. Ziel: Vermeidung von Kämpfen, Opfern und Zerstörungen

Verhinderung des Raubes des "Teppichs von Bayeux" aus dem Louvre durch Görings "Abgesandte".

Retter von Paris
In einem im August 1944 geführten Gespräch mit Generalfeldmarschall von Kluge sagte General Dietrich von Choltitz: „Ach, Herr Feldmarschall, bisher wäre es ein Begräbnis ohne militärische Ehren gewesen, vielleicht kann es jetzt eines mit militärischen Ehren werden.“ (Zu lesen im 1951 erschienenen Tatsachenbericht „brennt paris? - adolf hitler“, Seite 22.)

Diese Ehrung wurde dem General Dietrich von Choltitz bei seiner Beerdigung im Jahre 1966 zuteil!

General Dietrich von Choltitz bezeichnete und bezeichnet man als „Retter von Paris“. Eine weitere Verhinderung eines Trümmerfeldbefehls einer Weltstadt gab es bislang nicht mehr!

Rehabilitierung
Dem letzten Stadtkommandanten von Groß-Paris während des Zweiten Weltkrieges, General Dietrich von Choltitz, ist zwei Wochen nach seinem Tode (am 5. November 1966, zu Grabe getragen am 9. November 1966 im 72. Lebensjahr) im 16. Pariser Stadtbezirk eine Rehabilitierung widerfahren. Die Behörden ließen eine an einem Haus angebrachte marmorne Mahntafel auswechseln auf der bis dahin gestanden hatte „Hier, in dieser Garage, wurden am 14. August 1944 die Leichen von 42 Patrioten gefunden, erschossen auf Befehl des Generals Dietrich von Choltitz.“ Auf der neuen Tafel heißt es: „Erschossen auf Befehl der Gestapo“.

General Dietrich von Choltitz, der seinerzeit den Hitlerbefehl verweigerte, Paris zu zerstören, hatte die französischen Behörden vor längerer Zeit durch einen Anwalt wissen lassen, dass nicht er den Erschießungsbefehl gegeben habe, sondern die Gestapo.

Die Gestapo habe ihm nicht unterstanden und für deren Wirken sei er als Wehrmachts-General nicht verantwortlich gewesen.

Defätistische Äußerungen gegenüber Adolf Hitler
Umfragen bei heute noch lebenden Soldaten im Luftlanderegiment 16, später Infanterieregiment 16, des damaligen Oberst Dietrich von Choltitz (darunter ein ehemaliger General der Bundeswehr) ergaben nicht die geringsten Anzeichen einer Judenvernichtung.

Niemals kam zu Lebzeiten des Generals von Choltitz der Verdacht einer Judenerschießung auf! Im Gegenteil: General Dietrich von Choltitz war bekannt durch seine früh geäußerten defätistischen Äußerungen gegenüber Adolf Hitler und den Nazis!

Judenerschießungen oder sonstige Gräueltaten hatte General von Choltitz niemals zu verantworten!

Beisetzung mit militärischen Ehren
Dem bekannten General Dietrich von Choltitz hätte man zu Lebzeiten den Prozess gemacht - nicht aber ihn mit militärischen Ehren - im Beisein hoher Generäle und zahlreicher Soldaten der Bundeswehr sowie hoher Offiziere der französischen Truppen in Baden-Baden - würdig zu Grabe getragen.

Generalmajor Köhler legte im Auftrag des Bundesverteidigungsministeriums einen Kranz am Grab nieder. Unter den Trauergästen waren ferner der Kommandeur der Luftwaffengruppe Süd in Karlsruhe, Generalleutnant Trautloff, Befehlshaber im Wehrbereich V Baden-Württemberg, Generalmajor Lechler, deutscher Bevollmächtigte Europa-Mitte und Brigadegeneral Giesser (Heidelberg).

Generalmajor Köhler sprach zur Trauergemeinde:
"Ein großes Soldatenleben ist vollendet. Wir verneigen uns vor der Trauer der Angehörigen, an der Soldaten der Bundeswehr Anteil nehmen. Hier sei das Leben eines Mannes zu Ende gegangen, der in zwei mörderischen Weltkriegen von Anfang bis Ende seine Pflicht getan habe.

Wir Soldaten der Bundeswehr können nur dankbar sein für die Lösung, die General von Choltitz in Paris gefunden hat. Wir werden ihn als tapferen und humanen Soldaten in Erinnerung behalten."

Ein Kranz kam aus Paris und auf seiner Schleife standen die Worte: "En souvenir reconnaissante d'une famille de Paris" (In dankbarer Erinnerung - eine Familie aus Paris).

Von französischer Seite war der Stadtkommandant von Baden-Baden, Colonel Wagner, als ranghöchster Offizier zu der Trauerfeier erschienen. Ferner Colonel de Ravinel und Colonel d'Omezon.

Welch einem deutschen General wurde ansonsten eine solche Ehrung zuteil?

Anmerkung: Das Grab des Generals Dietrich von Choltitz zählt noch heute zu den meistbesuchten des Stadtfriedhofs in Baden-Baden.

Vorwurf der Judenvernichtung – ohne Beweise
Eine im Jahre 2005 erfolgte Anfrage von Timo von Choltitz, seinem Sohn, beim Simon Wiesenthal Center in Los Angeles, Kalifornien/USA, ergaben nicht  die geringsten Anhaltspunkte für die Anordnung von Judenerschießungen durch den General Dietrich von Choltitz im 2. Weltkrieg.

Bundesministerium der Verteidigung: Auf eine weitere Anfrage von Timo von Choltitz beim derzeitigen Bundesminister für Verteidigung, Herrn Franz Josef Jung, vom 10. Februar 2008, antwortete Klaus-Dieter Bermes, Oberst i. G, Referatsleiter FÜ S 14, Fontainengraben 150 in 53123 Bonn, in einem Schreiben vom 31. März 2008, dass nach Recherchen des Bundesministeriums der Verteidigung z. B. im Militärgeschichtlichen Forschungsamt (MGFA) in Potsdam und in der Außenstelle Ludwigsburg keine Erkenntnisse über die Beteiligung von Dietrich von Choltitz an der Ermordung von Juden während des Zweiten Weltkrieges vorliegen.

Professor Sönke Neitzel ließ sich nicht abschrecken. Er druckte in seinem Buch „Abgehört“, (erschienen im Jahre 2005), was seines Erachtens als Sensation in den Kopien der Abschrift-Protokolle stand – auch wenn er es kaum für möglich hielt …

Ein Mann des Widerstandes
General Dietrich von Choltitz ist als ein Mann des Widerstandes zu betrachten, nicht als ein Offizier, der sich an Judenerschießungen beteiligen oder diese gar anordnen konnte!

General Dietrich von Choltitz hat mit der Rettung von Paris die bedeutende Voraussetzung zur raschen deutsch-französischen Versöhnung und Freundschaft geschaffen!

Wer den gläubigen und äußerst humorvollen General Dietrich von Choltitz kannte, ist empört über die „Geständnis-Veröffentlichung“!

Zudem: Sämtliche sonstigen Aussagen des Generals Dietrich von Choltitz, die zahlreich im Neitzel-Buch veröffentlicht sind, weisen genau auf das Gegenteil von Judenerschießungen hin!

Lebende Zeitzeugen
Ein Offizier im Stab von Dietrich von Choltitz (damals Oberst) bei der Schlacht um die stärkste Land- und Seefestung der Welt, Sewastopol, Oberleutnant Heinz Zwiebler, Hamburg, ist sicher bereit, über den „Menschen, Offizier und Kommandeur Dietrich von Choltitz“ Auskunft zu geben.

Wer Geschichte schreibt, sollte sich inständig an bewiesene Tatsachen halten. Es wäre von Historikern zu erwarten, die benutzten Quellen auf Echtheit zu überprüfen und nur mit Originalen zu arbeiten, die übrigens ebenso manipuliert sein könnten.

Wer sich über die wahren Vorgänge der Karriere von General Dietrich von Choltitz informieren möchte, sollte seine beiden Bücher „Soldat unter Soldaten“ und „brennt paris - adolf hitler“ lesen. Ferner die Homepage www.choltitz.de und evtl. den Weltbestseller „Brennt Paris?“ der ehemaligen Chefreporter von Paris Match (Dominique Lapierre) und Newsweek (Larry Collins).

Verfasser dieses Beitrages: Timo von Choltitz, Lindenstraße 32, 71297 Mönsheim (bei Stuttgart), (Telefon: 0049 (0) 7044 910059, 57, 56; Fax: 0049 (0) 7044 910058; E-Mail: kontakt@data-compass.de), Sohn von Dietrich von Choltitz, Kommandierender General der Infanterie und Wehrmachtsbefehlshaber von Groß-Paris.

April 2008